Bluse "Clove"

I Material

Clove ist ein Schnitt für dünne Blusenstoffe ohne Stretch, z.B. aus Baumwolle, Viskose oder Mischgewebe.

Desweiteren benötigst du eine dünne, aufbügelbare Einlage, z.B. Vliseline H 180 oder Vlies Stretch von Stoff & Stil. Die Einlage sollte kein Volumen hinzufügen, sondern lediglich für etwas mehr Griff und Stabilität an Kragenm Manschetten und der Vorderseite sorgen.

Ein Bügeleisen mit geeigneter Unterlage sollte in Griffweite sein. Daneben brauchst du natürlich noch Garn, eine Nähmaschine, Knöpfe, Schere und Nahttrenner.

II Zuschneiden

Bitte schneide die Teile wie folgt zu:

A – Oberteil Rückseite

2x zuschneiden

B – Oberteil Vorderseite

2x zuschneiden

C – Passe hinten

2x im Stoffbruch zuschneiden
Beachte bitte den Fadenlauf! Die Passe wird im 90° Winkel zum Fadenlauf zugeschnitten.

Entweder D – Ärmel (kurz)

2x zuschneiden

Oder E – Ärmel (lang)

2x zuschneiden

F – Kragen

2x im Stoffbruch zuschneiden
Beachte bitte den Fadenlauf! Der Kragen wird im 90° Winkel zum Fadenlauf zugeschnitten.

Zusätzlich 1x im Stoffbruch aus Einlage zuschneiden und die Nahtzugabe ein paar Millimeter kleiner zuschneiden.

G – Vorderer Beleg

2x zuschneiden

Zusätzlich 2x im Stoffbruch aus Einlage zuschneiden und die Nahtzugabe ein paar Millimeter kleiner zuschneiden.

H – Manschette

2x zuschneiden, wenn ein langer Ärmel genäht wird.
Beachte bitte den Fadenlauf! Die Manschette wird im 90° Winkel zum Fadenlauf zugeschnitten.

Zusätzlich 2x im Stoffbruch aus Einlage zuschneiden und die Nahtzugabe ein paar Millimeter kleiner zuschneiden.

I – Ärmelblende

2x zuschneiden

An einigen Stellen, wie z.B. den Armlöchern und der Armkugel (oberer Bereich des Ärmels) befinden sich 1cm lange Striche am äußeren Rand des Schnittmusters. Markiere diese Striche z.B. mit einem kleinen Knips in der Nahtzugabe . Markiere ebenfalls die Enden des Brustabnähers an der Seite. Der Brustpunkt und die Punkte der Taillenabnäher sind mit kleinen Kreisen markiert. Durchstoße diese Kreise mit einer Ahle oder einer Stopfnadel, damit ein Loch entsteht. Durch dieses Loch kannst du den Brustpunkt markieren, zum Beispiel mit einer Stecknadel oder einem auswaschbaren Stoffmarker. Vergiss nicht, diese Markierungen auch auf das unten liegende Schnittteil zu übertragen.

Bügle anschließend die Einlagen auf die linke Seite von einem Kragenteil, dem vorderen Beleg und sofern der lange Ärmel genäht wird, auf die Manschetten auf. Die genaue Bügelanleitung liefert der Hersteller der jeweiligen Einlage. Übrigens mögen die meisten Bügeleinlagen keinen direkten Kontakt zum Bügeleisen, lege also immer ein Tuch auf die Einlage.

Versäubern

Zur Vorbereitung noch die folgenden Kanten versäubern. Dies kann entweder mit einer Overlock passieren, oder auch mit dem Zickzack-Stich einer Haushaltsnähmaschine. Sofern du eine Overlock benutzt, schneide nur minimal Stoff ab, die Nahtzugabe soll so breit bleiben wie vorher.

  • Die Schulterkanten der Passe und des vorderen Belegs
  • Beide langen Kanten des vorderen Beleges
  • Die inneren Kanten von Vorder- und Rückenteil

III Nähen

Zunächst ein paar vorbereitende Nähte: Falte die Brustabnäher zusammen, so dass die rechte Seite des Stoffes innen liegt. Dazu legst du die beiden Knipse an der Seite des Abnähers aufeinander. Du kannst eine Hilfslinie von diesen Knipsen bis zum Brustpunkt zeichnen (z.B. mit Schneiderkreide). Diese Linie nähst du dann von außen nach innen mit einem normalen Geradstich nach. Die Naht wird am Brustpunkt nicht verriegelt. Nähe statt dessen ein paar Stiche über den Brustpunkt hinaus und verknote das Garn anschließend. Mit einer Nadel kannst du den Knoten ganz dicht an den Stoff heranschieben.

Je nach Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang werden ein Abnäher im Vorder- und bis zu zwei Abnähern in jedem Rückenteil eingezeichnet. Diese Abnäher werden alle gleich genäht. Falte den Stoff mit der rechten Seite nach entlang der Abnähermitte zusammen. Genäht wird anschließend ein Dreieck vom oberen Abnäherpunkt zurm mittleren und zum unteren. Sowohl Nahtanfang als auch Nahtende werden wie beim Brustabnäher mit einem Knoten gesichert.

Bügle anschließend die Brustabäher nach unten und die Taillenabnäher zur Mitte hin.

Nähe die beiden Rückenteile rechts auf rechts zusammen und bügle die Nahtzugabe auseinander.

Die beiden Passenteile werden jetzt an die obere Kante des Rückenteils gesteckt, genäht und versäubert. Die linken Seiten der Passe weisen dabei zueinander, dazwischen liegt das Rückenteil, wie bei einem Sandwich. Sowohl in der Passe als auch beim Rückenteil befinden sich Markierungen, richte diese aneinander aus.

Wenn die Passen nach dem nähen nach oben gefaltet werden, ist die Nahtzugabe komplett umschlossen.

An die innen liegende Passe werden jetzt rechts auf rechts die vorderen Belege genäht. An die hintere Passe die beiden Vorderteile. Die Passen bleiben getrennt.

Die beiden Kragenteile rechts auf rechts zusammennähen und an den Ecken die Nahtzugabe zurückschneiden.

Die Arbeit wenden und das Rückenteil wie einen Burrito zusammenrollen. Die beiden Passen können jetzt um das Rückenteil zusammengelegt werden. Dazwischen platzieren wir den Kragen. Das heißt, er wird zuerst an eine der beiden Passen gesteckt, dann wird die zweite darüber gefaltet, gesteckt und genäht.

Die beiden Markierungen am Kragen treffen dabei auf die Schulternähte. Achte darauf, dass die Nahtzugaben der Schulternähte schön auseinander gefaltet sind.

Das Ende des Kragens trifft auf die Markierungen an Vorderteil und Beleg.

Tipp: Aufgrund der nach innen weisenden Rundung am Halsausschnitt erscheint es leicht, dass der Kragen zu lang ist für den Halsausschnitt. Du kannst du Nahtzugabe am Halsausschnitt etwas einschneiden, damit sich der Stoff besser zurechtlegen lässt.

Nach dem Nähen die Bluse durch eine der offenen Seiten an der Passe wenden und den Kragen einmal bügeln.

Anschließend die Vorderteile mit dem jeweiligen Beleg rechts auf rechts zusammennähen.

Sofern du lange Ärmel nähst, werden jetzt die Ärmelblenden genäht. Die rechte Seite der Blende wird dabei auf die linke Seite des Ärmels gelegt und an den äußersten Markierungen ausgerichtet. Die Spitze der Blende liegt auf der äußeren Ärmelkante. Gemäß der Markierung ein 2cm breites Rechteck nähen und wie ein Y einschneiden. Schneide so dicht an die Naht heran wie möglich, ohne diese zu verletzten.

Anschließend auf die rechts Seite wenden und gut bügeln. Die Nahtzugabe ist so zunächst nicht mehr zu sehen.

Die untere Seite der Blende (die ohne Spitze) wird zur Mitte und wieder zurück gefaltet. Die Nahtzugaben werden nach innen gefaltet. Knapp an der Nahtzgabe entlang nähen.

Anschließend wird die andere Seite der Blende zur Mitte und zurück gefaltet. Die Nahtzugabe wieder nach innen legen. An der Spitze die offenen Kanten unterfalten, bügeln und feststeckten.

Vor dem Festnähen der Blende den unteren Teil zur Seite legen, diese soll nicht mit erfasst werden. Erst, wenn wir schon fast an der oberen Kante der Öffnung angekommen sind, wird der untere Teil zurückgefaltet und der Rest wird mit genäht.

Danach werden die Ärmel eingesetzt. Beachte dabei, dass die Ärmel nicht symmetrisch sind, der hintere Teil ist etwas breiter, das ist der mit dem doppelten Knips in der Nahtzugabe . Der gehört natürlich auch an das Rückteil.

Wie immer: Rechte Seite liegt auf rechter Seite. Positioniere den Knips am obersten Teil des Ärmels auf der Schulternaht. Bringe dann die vier Ecken und anschließend die Knipse zusammen. Der doppelte Knips kommt zum doppelten Knips, der einfache zum einfachen.

Der Rest Stoff verteilst du gleichmäßig und steckst alles gut fest. Der Ärmel ist etwas weiter als das Armloch, das ist korrekt. Teile die Weite einfach gleichmäßig auf.

Verwende zum Nähen einen elastischen Stich (Overlock oder Zickzackstich). Der Ärmel liegt dabei unten auf der Stichplatte. Nähe ruhig langsam und streiche immer wieder die Falten heraus. Auch wenn die Versuchung groß ist: Versuche, den Stoff nicht zu stark zu dehnen. Du wirst sehen, das klappt wunderbar.

Versäubere jetzt die vier langen Seiten, jeweils vom Saum des Ärmels bis zum Saum der Bluse.

Anschließend werden die Seiten rechts auf rechts zusammengenäht.

Beim kurzen Ärmel wird die Nahtzugabe umgefaltet, anschließend wird nochmal 2 cm umgefaltet und der Saum festgesteppt.

Beim langen Ärmel werden jetzt die beiden kleinen Falten zusammengelegt und festgesteckt. Dazu jeweils zwei Markierungen zusammenlegen und dann zu einer Seite falten.

Die Manschetten werden rechts auf rechts an den kurzen Kanten zusammengenäht. die Nahtzugabe zurückschneiden und an der Falzkante dreieckig einschneiden.

Anschließend jeweils eine Manschette auf die rechte Seite eines Ärmels legen und die Kanten der Blende an der Nahtkante der Manschette ausrichten und feststecken. Genäht wird von innen in der Manschette.

Tipp: Wenn du die Stecknadeln im rechten Winkel zur Stoffkante steckst, kannst du in der Regel problemlos über die Nadeln nähen. Näh aber bitte langsam und mach das nicht mit einer Overlock, dabei würde das Messer beschädigt werden.

Die Manschette dann nach wenden und die Nahtzugabe einschlagen. Die Nahtzugabe sollte die Naht minimal überdecken. Alles gut feststecken und von der rechts Seite aus knapp an der Kante entlang absteppen .

Der Saum wird in drei Schritten genäht.

Zuerst wird der Saum ca 7mm nach innen eingeschlagen und festgenäht. Das hält bei den gerundeten Kanten einfach besser als einfaches Bügeln.

Danach wird der vordere Beleg nach innen gefaltet und die Kante des Beleges rechts auf rechts mit ca 7mm Nahtzgabe an das Vorderteil genäht. Das Beleg wird anschließend gewendet und gebügelt.

Anschließend wird der Saum erneut ca 7mm weit eingeschlagen und festgenäht. Den Saum gründlich bügeln.

Fehlen nur noch die Knöpfe.

Markiere die Position der Knopflöcher gemäß der Vorlage auf einem der Vorderteile. Bei Damenblusen befinden sich die Knopflöcher in der Regel auf der rechten Seite. Aber das kannst du natürlich auch anders machen.

Auch preiswerte Nähmaschinen verfügen für gewöhnlich über einen Knopflochstich und haben meistens auch einen entsprechenden Nähfuß dabei. Die Gebrauchsanweisung deiner Maschine erklärt dir, wie du das mit deinem Modell am Besten machst.

Die Knopflöcher in der vorderen Mitte werden senkrecht angebracht. Auf der Manschette bringst du jeweils ein knopfloch mittig und senkrechts zur offenen Kante an.

Nach dem Nähen werden die Knopflöcher am Besten mit einem Nahttrenner aufgeschnitten. Damit der Nahttrenner nicht aus Versehen zu weit rutscht, kannst du eine Stecknadel am Ende des Knopfloches platzieren.

Näh auf der gegenüberliegenden Seite noch die Knöpfe an und du bist fertig!